Zum Saisonfinale in der Schwabenliga I gegen Friedberg 3,5:4,5 verloren!

Die letzte Runde zum Saisonabschluss konnten wir entspannt angehen, da wir weder nach oben nach nach unten „Ambitionen“ hatten. Zugleich waren alle Spieler voll bei der Sache.

Lorenz konnte sich eine aussichtsreiche Mittelspielstellung mit einem Läuferpaar erarbeiten. Da der Gegner noch nicht rochiert hatte, kam Lorenz leider auf die saudumme -der Spieler schreibt den Bericht selbst und darf daher seinem Zug die passende Eigenschaft geben- Idee, durch ein Scheinopfer einen Bauern zu gewinnen. Durch eine simple Springerdeckung des Gegners wurde leider aus dem Scheinopfer ein echtes… Lorenz gab sofort auf.

Dafür machte es Helmut besser. Er hatte die schwarze Diagonale mit der Läufer-Dame-Batterie erobert und war zudem mit seinem Turm in die offene h-Linie eingedrungen. Die diversen Mattdrohungen gegen die kurze Rochadeseite waren im Ergebnis nicht mehr aufzuhalten, da Helmut die Stellung schlichtweg beherrschte. Ein großartiger Sieg.

Die Partie des Tages brachte Georg Müller, der in einer französischen Stellung sehr gediegen spielte. Dessen Gegner hielt voll dagegen und zwang Georg, die Qualität zu geben. Es zeigte sich in der Folge, dass der Qualitätsverlust sogar ein Vorteil ist, wenn man dafür volles Figurspiel bekommt. Es war sensationell, wie Georg zunächst mit einem -echten- Scheinopferangebot einen wichtigen Bauern eroberte und zugleich seinen weißfeldrigen Läufer befreite. Georg war dann cool genug, in aller Ruhe, seine Dame von b6 über d8 nach g5 zu entwickeln, um den Stellungsdruck weiter zu erhöhen. Nach einem passiven Zug seines Gegners kam dann, wie es sein Gegner formulierte, der „sudden death“, als sein weißfeldriger Läufer, den Georg kurz davor in die pool-position gebracht hatte, ein mattbringendes Abzugsschach brachte. Bravo!!!!

Manuel Milling hatte sich im Mittelspiel eine Qualiät erkämpft. Nur wirkte die obige Regel -siehe die Partie von Georg- in ählicher Weise gegen ihn: die Figuren seines Gegners standen harmonischer. Als Manuel keine Figuren mehr nachsetzen konnte, drohte sein Gegner Matt bzw. Abwehrzügen mit Damengewinn. Die Partie ging verlustig.

Manuel Jahn kämpfte in einer igelähnlichen Stellung wie ein Löwe; da beide Könige Angriffen ausgesetzt waren, konnte man erahnen, dass derjenige, der als erster in die Stellung eindringen kann, den Vorteil für sich hat. Manuel entschied sich, seine Dame über den Damenflügel angreifen zu lassen. Die war im Nachhinein zu langsam, da die Nachschubfiguren fehlten. Sein Gegner konnte dafür vorteilhaft die kurze Rochadeseite angreifen und gewann im Mattangriff.

Kevin spielte eine ausgeglichene Eröffnung. Er stand zwar optisch günstiger, nur hatte sich sein Gegner in Karpov-Manier verbarrikiert. Gerade in solchen Betonstellungen kam es dann wie so oft, dass es zum Abtausch bis auf Springer und Damen kam. Seinen temporären Freibauern konnte er nicht halten und somit war es am Ende ein remisiges Endspiel.

Lukas kam in der Eröffnung unter Druck, als sein Gegner nachhaltig die weißfeldrigen Felder auf der fianchierten Königsseite „hochnotpeinlich befragen“ konnte. Selbst der hart erkämpfte Abtausch der Türme brachte keine Entlastung auf den weißen Feldern der Königsseite. Sein Gegner spielte diesen taktischen Vorteil konsequent zu Ende, so dass Lukas aufgeben mußte.

Hans spielte positionell überragend; er konterte den Bauernvorstoß seines Gegners souverän. Auch hier war es so, dass er zwar die Qualität gab, nur seine Kompensation, die er dafür erhielt, war überwältigend. Am Ende spielte er ein Endspiel mit Läufer plus drei verbundenen zentralen Freibauern gegen den Turm und somit per Saldo gegen den nackten König; leider sah es sein Gegner nicht ein und spielte das besagte Endspiel im wahrsten Sinne des Wortes bis zum bitteren Ende, was zeitlich etwas dauerte.

Alles in allem waren die Friedberger angenehme Gastgeber und die Partien waren allesamt interessant, auch wenn wir uns zu guter letzt einen halben Brettpunkt mehr gewünscht hätten. Am Ende war es leider ein Deschawu, wenn man den vorletzten Mannschaftskampf vergleicht und uns bleibt für diese Saison der „Schwamm-Drüber-Blues“.

 

9. Runde am 06.05.12 | Einzelergebnisse aus
1 SK Friedberg DWZ SK Klosterlechfeld I DWZ 4½ – 3½
1 1 Krug, Norbert 2210 1 Melzner, Lukas 2169 1 – 0
2 2 Bendel, Ralf 1987 2 Hornung, Hans, Dr. 2077 0 – 1
3 4 Nierlich, Gerhard 1930 4 Steffen, Kevin 2067 ½ – ½
4 5 Pfitzmaier, Martin 1853 6 Heinrich, Lorenz 1976 1 – 0
5 6 Bretthauer, Dirk 1874 7 Heinrich, Helmut 1950 0 – 1
6 7 Kessler, Helmut 1892 13 Jahn, Manuel 1739 1 – 0
7 10 Goellner, Kurt 1863 17 Milling, Manuel 1715 1 – 0
8 13 Forster, Rudolf 1840 20 Müller, Georg 1687 0 – 1
Schnitt: 1931 Schnitt: 1922

Alle Ergebnisse auf einen Blick:

9. Runde am 06.05.12 |
1 SK Friedberg SK Klosterlechfeld I 4½ – 3½
2 SF Bad Grönenbach SC Sonthofen 1½ – 6½
3 SK Königsbrunn SK Mering 2½ – 5½
4 TSV Wertingen 1862 SK 1908 Göggingen 1½ – 6½

Abschlusstabelle:

Schwabenliga 1

2011/2012

 

Rang Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 MPkt BPkt
1. SK 1908 Göggingen ** 5 6 6 16 – 0 43,5 – 20,5
2. SK Mering 3 ** 4 3 5 11 – 5 39,0 – 25,0
3. SK Königsbrunn 2 ** 3 5 10 – 6 31,5 – 32,5
4. SC Sonthofen 5 ** 5 3 4 9 – 7 35,0 – 29,0
5. SK Friedberg 4 3 ** 6 9 – 7 34,5 – 29,5
6. SK Klosterlechfeld I 5 5 ** 8 – 8 37,0 – 27,0
7. SG Kötz/Ichenhausen I 2 3 4 ** 7 – 9 29,5 – 34,5
8. TSV Wertingen 1862 ** 6 2 – 14 22,5 – 41,5
9. SF Bad Grönenbach ½ 3 2 ½ 2 ** 0 – 16 15,5 – 48,5