Knappe Niederlage in der Schwabenliga I

gegen Krumbach zum Saisonauftakt

Krumbach war der gewohnt gute Gastgeber, der mit Wurst- und Käsesemmeln sowie Gebäck für das leibliche Wohl vorgesorgt hatte. Es war von Anfang an klar, dass die spielstarke Mannschaft von Krumbach zum Saisonauftakt in der Schwabenliga I ein harter Prüfstein werden würde. Gerade wegen solcher „Härteteste“ haben wir uns letztes Jahr den Aufstieg von der Schwabenliga II in die Schwabenliga I gewünscht und erkämpft.

An Brett 1 spielte Alexander gegen die Fidemeisterin Nadja Jussopow. Es kam zu einer Eröffnung mit frühem Damentausch. Da es im verbleibenden Figuren- und Turmendspiel nur eine offene Trennungslinie gab, neutralisierte sich die Stellung. Beide einigten sich auf ein Remis.

Lorenz an Brett 5 wurde in der Eröffnung von einem starken Qualitätsopfer überrascht, das Schwarz nach dem gleichzeitig erzwungenen Damentausch sehr starkes Figurendspiel gab. Nach einem Übersehen verlor Lorenz zudem die Qualität; dafür gab es im Turm-Läufer-Bauernendspiel ungleichfarbige Läufer. Lutz fand jedoch eine technisch unwiderstehliche Abwicklung. Lorenz gab auf.

Besser machte es Jonathan als sein Tischnachbar an Brett 4. Bei ungleichmäßigen Rochaden, Jonathan hatte mit Schwarz kurz rochiert, sein Gegner wählte die lange Rochade, kommt es meist zu schnellen Angriffen und die Frage ist, welche Farbe den besseren Angriff vorbringen kann? Hier war es ganz klar Jonathan, der seine Dame nach a2 stellen konnte, mit dem Fianchettoläufer von g7 Druck auf b2 machte und zudem die c- und d-Turmlinien auf die weiße Königsstellung einwirkte. Es kam zu einer wunderschönen Überlastung der weißen Stellung auf c2.

Damit war der Zwischenstand 1,5 zu 1,5. Es blieb spannend, weil an allen Brettern hart um kleine und größere Vorteile gekämpft wurde.

Leider kam Manuel, der dankenswerterweise an Brett 8 aushalf, deswegen in Nachteil, weil sein Turm im Turm-Läufer-Bauernendspiel sowohl den Bauer auf a4 decken musste als auch das Einbruchsfeld des weißen Turms über g5 nach g7 abwehren musste. Diese Überlastung kostete zunächst einen Bauern und nach dem weiteren Bauernvormarsch dann die Partie.

Helmut an Brett 7 hatte von der Eröffnung bis ins Endspiel eine ausgeglichene Stellung. Als sein Gegner den Damentausch unglücklich abwickelte, gewann Helmut einen Bauern. Das verbliebene Läufer-Bauern-Endspiel war dann klar gewonnen, da einerseits der Bauer ein Mehrbauer war und Helmut den aktiveren Läufer hatte.

Neuer Zwischenstand somit 2,5 zu 2,5

Hans an Brett 2 hatte eine komplexe Stellung, die in der Bewertung nach der Partie kontrovers diskutiert wurde. Hans hatte in der Brettmitte aktives Spiel, während sein Gegner konsequent die h-Linie mit Schwerfiguren besetzte. Da dies fortlaufend mit Mattdrohungen verbunden war, war im Ergebnis die weiße Stellung effektiver, zumal sein Gegner für latente Durchbrüche in der Mitte genügend überdeckt hatte. Die schwarze Stellung war am Ende nicht mehr zu halten.

Damit war Krumbach in Führung.

Stefan an Brett 6 hatte zwischenzeitlich eine Qualität mehr. Diese Qualität hatte sein Gegner „investiert“, weil er damit aktives Gegenspiel bekam statt einer positionellen Ruine, wenn er die Qualität nicht gegeben hätte. Stefan musste dann gegen die heranstürmenden Bauern auf dem Damenflügel eine Figur opfern und hatte dann die undankbare Aufgabe, mit dem Turm gegen das Läuferpaar kämpfen zu müssen. Am Ende entstand eine Art Zugzwangstellung, wobei der Turm den weißen Läufer keine Felder ließ oder der letzte Bauer würde fallen. Remis.

Die spannendste Partie lieferte sich an diesem Tag Pawel an Brett 3 mit seinem Gegner, als ein Turmendspiel mit Bauern entstanden war, wobei Pawel einen direkten Freibauern auf dem Königsflügel hatte. Beide Spieler beherzten dabei die komplexen Grundlagen im Turmendspiel, wonach aktives Spiel unerlässlich ist und senkrechte und waagrechte Sperren beherrscht werden müssen. Schwarz konnte zwar den Freibauern von Pawel auf dem Königsflügel nur unter Turmopfer aufhalten, nur zugleich hatte Schwarz mit zwei Freibauern plus aktivem König auf dem Damenflügel bereits ein taktisches Gegengewicht geschaffen, was wiederum Pawel seinen Turm kostete. Ein für beide Spieler hat erkämpftes Remis.

Damit war unsere knappe Niederlage besiegelt.

1. Runde am 22.10.17 |
1 SK Krumbach DWZ SK Klosterlechfeld DWZ 4½ – 3½
1 1 Jussupow, Nadia 2097 1 King, Alexander 2060 ½ – ½
2 3 Lutz, Albert 2067 2 Hornung, Hans, Dr. 1981 1 – 0
3 4 Link, Ulrich, Dr. 1990 3 Poniatowski, Pawel 2079 ½ – ½
4 5 Maurer, Rainer 1855 5 Kölbl, Jonathan 1904 0 – 1
5 6 Riedel, Lutz 1908 6 Heinrich, Lorenz 1922 1 – 0
6 7 Gulde, Josef 1780 7 Winterkamp, Stefan 1910 ½ – ½
7 8 Schaumann, Eugen 1688 8 Heinrich, Helmut 1870 0 – 1
8 10 Fischer, Ernst 1846 11 Jahn, Manuel 1767 1 – 0
Schnitt: 1903 Schnitt: 1936

Alle Ergebnisse:

1. Runde am 22.10.17 |
1 SK Krumbach SK Klosterlechfeld 4½ – 3½
2 SF Augsburg BC Aichach 1917 6½ – 1½
3 SC Königsbrunn SC Friedberg 2½ – 5½
4 Post-SV Memmingen SC Kempten 1878 6½ – 1½

Schwabenliga 1       2017/2018

Rang Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 MPkt BPkt
1. SF Augsburg ** 2 – 0 6,5 – 1,5
1. Post-SV Memmingen ** 2 – 0 6,5 – 1,5
3. SC Friedberg ** 2 – 0 5,5 – 2,5
4. SK Krumbach ** 2 – 0 4,5 – 3,5
5. SK Klosterlechfeld ** 0 – 2 3,5 – 4,5
6. SC Königsbrunn ** 0 – 2 2,5 – 5,5
7. SC Kempten 1878 ** 0 – 2 1,5 – 6,5
7. BC Aichach 1917 ** 0 – 2 1,5 – 6,5